Alles Hochstapler - Maschinenbau-Studierende entwickeln fahrbaren Manipulator
Mit der Hand Holzklötze von der einen Stelle aufheben, an eine andere Stelle bringen und sie dort aufeinander stapeln – das lernen wir schon als Kind. Doch wie müsste eine Maschine aussehen, die genau das tut? Vor allem wie können innerhalb von zehn Minuten die meisten Holzklötze transportiert und gestapelt werden: Zuerst alle einsammeln und dann stapeln? Oder eins nach dem anderen einsammeln und einzeln stapeln? Oder vielleicht in kleinen Gruppen? Die Studierenden des Studiengangs Maschinenbau hatten insgesamt zehn Wochen Zeit, um sich genau das zu überlegen.
Die konkrete Aufgabe lautete: „Konstruieren und bauen Sie einen fahrbaren Manipulator, welcher aus einer Reihe von vielen an der Wand stehenden Holzquadern innerhalb von 10 Minuten an einer vordefinierten Stelle einen Turm mit maximaler Höhe aufbaut.“ So. Was tun? Vorgaben hatten die angehenden Maschinenbauer dabei nur wenige: „Um die Aufgabe möglichst real zu gestalten, haben wir jedem Team nur ein begrenztes Budget zur Verfügung gestellt“, erklärt Studiengangsleiter Prof. Dr.-Ing. Martin Bierer. Wem das nicht ausgereicht hat, musste schauen, wie er das Projekt finanziert. Und auch die Maximalgröße des „Staplers“ war vorgegeben. Sonst nichts.
Herausgekommen sind fünf gänzlich unterschiedliche Geräte, alle mit dem gleichen Ziel: Innerhalb von zehn Minuten den höchsten freistehenden Turm bauen. „Was wir bei der Aufgabenstellung noch nicht bedacht hatten, war die zusätzliche Herausforderung, dass die Holzquader sich untereinander minimal unterscheiden, wodurch das Stapeln deutlich erschwert wird“, so Prof. Dr.-Ing. Martin Bierer. Mit 18 aufeinander gestapelten Klötzen hat beim Wettbewerb am Ende des Projekts ein Manipulator gewonnen, der in Etappen arbeitet: Immer sechs Holzteile werden eingesammelt, auf dem Gerät gestapelt, zum Ablageplatz gefahren und dort als Stapel wieder abgeladen. Knapp dahinter mit 17 aufeinander gestapelten Holzteilen landete ein Manipulator, der zuerst alle Teile einsammelt, aneinander legt, dann zum Ablageplatz fährt und sie dort alle zusammen gleichzeitig aufstapelt.