Offene Wissensressourcen als Chance: BMBF-gefördertes Projekt der DHBW Heidenheim erprobt Potenzial für öffentliche Verwaltung

Interessierte Mitarbeiter aus der öffentlichen Verwaltung für das Thema offene Wissensressourcen zu begeistern und auszubilden – dieses Ziel verfolgt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt ÖWR (Offene Wissensressourcen für öffentliche Verwaltungen) der DHBW Heidenheim und der HRW Bottrop.

Offene Wissens- und Bildungsressourcen spielen eine immer größere Rolle. Bei Open Educational Resources (OER) handelt es sich um freie Lehr- und Lernmaterialien wie zum Beispiel Fallstudien, Erfahrungsberichte und Trainingsvideos. Diese Inhalte sind insofern „frei“ und offen, als dass sie unter einer offenen Lizenz zur Verfügung gestellt werden und so Verbreitung, Austausch und Weiterbearbeitung erlauben. Zunehmend wird dieses Potenzial auch für öffentliche Verwaltungen erkannt und relevant. Um es erfolgreich nutzen zu können, müssen die bereits vorhandenen Kenntnisse und Fähigkeiten wie beispielsweise Digitalkompetenzen aufgefrischt sowie neue Kompetenzen, etwa zu offenen Standards und Lizenzmodellen, auf- und ausgebaut werden.

OER haben beim Bundesministerium für Bildung und Forschung einen hohen Stellenwert: Es wurde eine Anlaufstelle für Fragen zu Offenen Bildungsmaterialien geschaffen und Projekte ins Leben gerufen, die das Thema OER vorantreiben. Das Projekt ÖWR – Offene Wissensressourcen für die öffentliche Verwaltung, das ebenfalls im Zuge dieser Ausschreibung bewilligt wurde, wird von der DHBW Heidenheim und der HRW Bottrop betreut. Dabei handelt es sich um das einzige Projekt, das sich zum Ziel setzt, das Thema OER nachhaltig in der öffentlichen Verwaltung bekannt zu machen, dort zu verankern und Interessierte zu vernetzen. Damit spricht ÖWR all jene an, die innerhalb öffentlicher Verwaltungen mit digitalen Medien arbeiten: vom internen Wissensmanagement über IT- oder Personalverantwortliche bis hin zu jenen, die sich dem Thema Offenheit im Verwaltungshandeln verschrieben haben und sich für Open Government, Open Data, Open Source einsetzen. Prof. Jan Pawlowski, HRW Bottrop, erläutert: „Wir sollten sehen, dass die Chancen von Open Educational Resources in öffentlichen Verwaltungen sehr groß sind: Es gibt bereits zahlreiche Open Data- und Open Government-Initiativen, wo wir ansetzen können. Es ist wichtig,  die „Open“-Bewegung in gemeinsamen Projekten anzugehen“.

Darüber hinaus wendet sich das ÖWR-Projekt  auch an all jene, die Lehrgänge, Schulungen und Kurse für Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes anbieten und/oder in der Ausbildung künftiger Mitarbeiter tätig sind wie beispielsweise Rechenzentren, Verwaltungshochschulen, -akademien, Dozenten und Trainer. „Gerade im Bereich der Verwaltungshochschulen kann das Thema OER nachhaltig verankert werden und so dauerhaft in die Praxis der Verwaltung einfließen“, so Prof. Dr. Sabine Möbs, Studiengangsleiterin an der DHBW Heidenheim.

Die Partner DHBW Heidenheim und HRW Bottrop haben sich für ÖWR zum Ziel gesetzt, im Rahmen von Anforderungsworkshops den Bedarf dieser Zielgruppen zu ermitteln. Das Projekt wird in zwei Phasen durchgeführt: In der ersten Phase werden kostenlose Schulungen zur Sensibilisierung für OER für öffentliche Verwaltungen angeboten. In der zweiten Phase dienen die Workshops zur Erstellung von selbst gewählten Inhalten, zu Themen wie etwa internes Wissensmanagement, digitale Sicherheit oder kommunale Erfahrungen von Partizipationsprojekten. Die beiden Konsortialpartner greifen hier auf umfassende Erfahrungen zurück, etwa aus dem kürzlich abgeschlossenen EU-Projekt EAGLE (EnhAnced Government LEarning), bei dem es um die Schaffung einer umfassenden Lernlösung mittels OER und Open Source für öffentliche Verwaltungen ging.

Projekt-Ansprechpartner für Süddeutschland:

Projektleitung: Prof. Dr. Sabine Möbs

Mitarbeiterinnen: Celina Raffl und Sonja Trapp

Twitter: https://twitter.com/OwrProjekt @OwrProjekt #oewr