Integrationskonzept 2.0: Landratsamt und die DHBW Heidenheim arbeiten eng zusammen
Im Herbst stellten das Landratsamt Heidenheim und die DHBW Heidenheim das neue Integrationskonzept 2.0 des Landkreises vor. Darin werden neben den Bedarfen geflüchteter Menschen auch die Bedarfe von Menschen aufgegriffen, die aus der Europäischen Union stammen. Aufgebaut wurde die Fortschreibung auf dem im Jahr 2017 veröffentlichten ersten Integrationskonzept, in welchem der Schwerpunkt bei der Integration von geflüchteten Kindern, Frauen und Männern lag.
Als Basis dienten hierbei die Ergebnisse aus mehreren Workshops mit Hauptamtlichen, Ehrenamtlichen und Neuzugewanderten, einer Befragung in den Städten und Gemeinden im Kreis sowie des Lehrforschungsprojekts „Schon angekommen“ der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Heidenheim. 35 Studierende des Studiengangs Soziale Arbeit hatten hierbei eine groß angelegte Onlinebefragung unter Menschen mit Migrationshintergrund sowie eine Fallstudie an einer Schule durchgeführt, Experten zu zentralen Themen des Integrationskonzeptes befragt und über 130 Presseartikel zu diesem Thema analysiert. „Das Engagement meiner Studierenden war außergewöhnlich, auch deshalb konnten wir den recht engen Zeitrahmen von einem Jahr einhalten", sagte Prof. Dr. René Gründer, der das Lehrforschungsprojekt begleitete und sich bei allen Mitwirkenden bedankt. Die Forschungsergebnisse der Studierenden werden bis Anfang 2020 separat veröffentlicht.
Beteiligt waren an der Ausarbeitung des Integrationskonzepts 2.0 Migrantinnen und Migranten sowie zahlreiche Akteure aus der Integrationsarbeit. „Eine gelingende Integration von ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe geworden, die uns alle angeht. In der Fortschreibung des Integrationskonzepts haben wir daher ganz bewusst auf eine breite Beteiligung gesetzt“, betont Verena Weiler, Mitarbeiterin im Landratsamt Heidenheim, die das Konzept zusammen mit ihrem Kollegen Frank Neubert, Bildungskoordinator für Neuzugewanderte im Landkreis Heidenheim, ausgearbeitet hat.
Basierend auf diesem Beteiligungsprozess wurden für die Handlungsfelder Integration, Sprache, Bildung, Arbeit, Wohnen, Soziales, Gesundheit, gesellschaftliche Teilhabe, bürgerschaftliches Engagement sowie interkulturelle Öffnung Beispiele für bestehende Integrationsprojekte benannt, Ziele sowie Entwicklungsmaßnahmen herausgearbeitet. Das Konzept soll nun peu à peu umgesetzt werden, so Verena Weiler. „Die Integration unserer neuzugewanderten Mitbürgerinnen und Mitbürger ist ein dauerhafter Prozess. Gemeinsam mit dem Netzwerk Bildung und Integration, in dem mehr als 20 Einrichtungen, Behörden und Träger aus dem Landkreis vertreten sind, werden wir die im Integrationskonzept benannten Entwicklungsmaßnahmen nun priorisieren und deren Umsetzung vorantreiben.“ Im Gespräch sind unter anderem die Integreat-App (Link zum Download), eine lokale Informationsapp für Neuzugewanderte, verstärkt zu bewerben und das Sprachangebot der App weiter auszubauen.