Maschinenbau-Alumni gründet Firma gegen Plastikmüll im Ozean – Idee dazu entstand im Studium
Dominik Karl schloss 2019 sein duales Studium an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Heidenheim im Studiengang Maschinenbau erfolgreich ab. Noch während des Studiums gründete der heute 26-Jährige das Unternehmen Oceanmata, das gegen Plastikmüll in den Ozeanen vorgeht.
Dominik Karl schloss 2019 sein duales Studium an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Heidenheim im Studiengang Maschinenbau erfolgreich ab. Noch während des Studiums gründete der heute 26-Jährige das Unternehmen Oceanmata, das gegen Plastikmüll in den Ozeanen vorgeht.
Dominik Karl ist leidenschaftlicher Surfer. Bei einem Surftrip kam ihm die Idee, dass man etwas gegen den Plastikmüll tun muss, der ständig an den Strand gespült wird. „In unserem Hostel war ein Schild, dass jeder, wenn er vom Strand kommt, von dort ein bisschen Müll mitbringen und entsorgen soll“, erzählt er. Das habe ihn inspiriert, mehr zu tun und organisierter dagegen vorzugehen.
Studienarbeit über kompostierbare Handyhülle wird zum Start-Up
Mit seinen zwei Studienkollegen Jan Marco Streif und Lukas Ramsperger schrieb Dominik Karl im 5. Semester eine Studienarbeit über eine kompostierbare Handyhülle. Sie war die Basis für das Unternehmen. „Ohne die Studienarbeit würde Oceanmata wohl heute nicht das sein, was es ist“, sagt der ehemalige Maschinenbaustudent. Seine beiden Mitstreiter entschlossen sich nach dem Studium weiter bei ihren Arbeitgebern Voith und Airbus Helicopters zu bleiben. „Ich weiß es gar nicht, wann mir genau klar wurde, dass ich mit Oceanmata durchstarten will. Es ergab sich vieles, und es hat sich sehr schnell sehr richtig angefühlt. Die Unternehmensgründung war dann die logische Konsequenz, um das Projekt ernsthaft anzugehen“, sagt der Augsburger heute.
Oceanmata wurde Anfang 2019 gegründet. Bis sich Dominik Karl damit komplett selbständig machte, dauerte es noch etwas. Nach seinem Studium war er zunächst weiter bei seinem Dualen Partner Airbus Helicopters als Betriebsingenieur beschäftigt, bis er sich Ende 2020 dazu entschied, alles auf eine Karte zu setzen. Seitdem ist Dominik Karl Geschäftsführer von Oceanmata.
Bereits über 150 000 Kilogramm Plastik hat das Unternehmen heute aus dem Indischen Ozeanen gefischt. Finanziert werden die Sammelaktionen, die hauptsächlich in Bali stattfinden, durch den Verkauf von biologisch abbaubaren Handyhüllen. „Nachhaltigkeit ist mir sehr wichtig, weil ich meinen Kindern nicht erklären möchte, dass wir wussten, was passieren würde, aber nichts dagegen taten“, beschreibt er seine Motivation.
Steile Lernkurve im Studium
Seine Arbeit bei Oceanmata ist mittlerweile sehr stark im Bereich Marketing und Betriebswirtschaft. „Ich profitiere heute dennoch sehr von meinem Studium, vor allem, dass wir auch Studieninhalte fernab von klassischem Maschinenbau hatten“, sagt Karl. Aber auch sein technisches Verständnis helfe ihm sehr häufig, um zum Beispiel Herausforderungen bei der Produktherstellung zu hinterfragen. Außerdem habe er durch das Studium gelernt, diszipliniert zu sein und sehr fokussiert an Dingen zu arbeiten. „Und ich liebe bis heute das technische Austüfteln von unkonventionellen Lösungsansätzen“, sagt er.
An sein Studium erinnert er sich gerne zurück. Vor allem die kreativen Studienarbeiten und die Thermodynamik-Vorlesung bei Prof. Dr.-Ing. Martin Bierer sind ihm heute noch sehr gut im Gedächtnis. „Die Erfahrung, die ich in den Praxisphasen bei Airbus sammeln durfte, haben sich perfekt mit dem theoretischen Wissen im Studium verknüpft. Die Lernkurve war dadurch sehr steil. Ich bin froh, so viel im Studium gelernt zu haben“, beschreibt Dominik Karl seine Studienzeit.
Mal wieder bei Airbus reinschauen, um zu sehen was sich verändert hat, und mit den alten Kollegen etwas Zeit zu verbringen würde er ab und zu schon mal gerne. „Ich schätze es allerdings sehr, mittlerweile bei Oceanmata Vollzeit zu arbeiten, und könnten mir nichts besseres vorstellen“, so Dominik Karl.