Frauen in der Wissenschaft: Prof. Dr. Barbara Steiner

14 Professorinnen lehren und forschen an der DHBW Heidenheim. Eine davon ist Prof. Dr. Barbara Steiner. Sie ist seit 2017 Professorin in der Fakultät Sozialwesen an der DHBW Heidenheim. Ein Interview über das „Professorin-sein“:

Warum sind Sie Professorin geworden?

„Ich bin ein wissbegieriger Mensch, teile mein Wissen gern mit anderen Menschen und möchte aktiv meine soziale und gesellschaftliche Umwelt mitgestalten. In meiner längeren vorprofessoralen beruflichen Laufbahn habe ich gesehen, dass Hochschulen und Wissenschaft einen wichtigen und maßgeblichen Einfluss auf neue Entwicklungen haben. Das waren wahrscheinlich die Triebfedern, die in mir den Gedanken reifen ließen, Professorin zu werden.“

Was war eine der größten Herausforderungen auf dem Weg dahin?

„Berufstätigkeit, Familie und Promotion miteinander zu verbinden. Man muss sehr strukturiert sein, Durchhaltevermögen haben und das Ziel nicht aus den Augen verlieren. In diesem Fall ist die Unterstützung der Familie und des sozialen Umfelds wichtig. Aber das ist nur eine Option auf dem Weg zur Professur. Organisatorisch kann man Schwangerschaft und Elternzeit beispielsweise gut mit einer Promotion verbinden.“

Was möchten Sie jungen Schülerinnen und Studentinnen mit auf den Weg geben?

„Wenn man spürt, dass man gerne viel wissen will in einem bestimmten Bereich und da auch etwas bewirken möchte, lohnt es sich, zu studieren und zu promovieren. Das ist etwas fürs ganze Leben.“

Was muss sich aus Ihrer Sicht ändern, damit mehr Frauen Professorinnen werden?

„Aus meiner Erfahrung ist eine große Herausforderung immer noch die Akzeptanz der Promotion durch Familie und sozialem Umfeld. Frauen, die promovieren, haben bereits einen höheren Schulabschluss und ein abgeschlossenes Studium hinter sich, könnten also auch arbeiten gehen. Da heißt es oft: Muss das noch sein? Insbesondere wenn die wirtschaftliche Absicherung ein Thema ist. Gleichzeitig sind viele zentrale Positionen an der Hochschule von Männern besetzt. Das benachteiligt Frauen in puncto Vorbilder und Chancengleichheit.“

Lassen sich Familie und der Job als Professorin gut vereinbaren?

„Das lässt sich meistens besser vereinbaren als in der freien Wirtschaft. Die Verbindung von Forschung und Lehre gibt einem über Lebensphasen betrachtet mehr Möglichkeiten, die Arbeitsbelastung und Arbeitszeiten auch an das familiäre oder gesellschaftliche Engagement anzupassen.“

Was ist für Frauen in der Wissenschaft anders als für Männer?

„Grundsätzlich gilt hier dasselbe wie in anderen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen – Frauen müssen gleichberechtigt gefördert und auch motiviert werden, Karriere in ihrem Beruf zu machen. Frauen in Forschung und Lehre sind kein Luxus, sondern eine gesellschaftliche Notwendigkeit.“

Über Barbara Steiner

• Seit 2017 Professorin an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg/ Heidenheim, Fakultät Sozialwesen.
• Promotion zum Dr. phil. an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Abteilung für Psychologische Alternsforschung Prof. H.W. Wahl, Thema: „Unterstütztes Wohnen für ältere Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf als neues Paradigma? - Aspekte der Lebensqualität einer neuen kleingemeinschaftlichen Wohnform“.
• Kolloquium Gerontologie Universität Heidelberg, Fakultät für Verhaltens- und empirische Kulturwissenschaften, Prof. Dr. H.-W. Wahl, Prof. Dr. A. Kruse
• Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der „Forschungsstelle Lebenswelten behinderter Menschen“, Eberhard-Karls-Universität Tübingen
• Diplom Zusatzfach Erwachsenenbildung / Weiterbildung an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen
• Diplom in den Sozial- /Erziehungswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Thema Diplomarbeit: „Lebensbewältigung pflegender Frauen im ländlichen Raum“, Prof. Dr. H. Thiersch

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