Weltfrauentag: Frauenanteil an der DHBW Heidenheim steigt
Vor über 100 Jahren wurde der 8. März zum Weltfrauentag. Heute wird an dem Tag auf noch immer ungleiche Bedingungen für Männer und Frauen in der Arbeitswelt hingewiesen. An der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Heidenheim setzt man sich bereits seit vielen Jahren aktiv für Gleichstellung ein. So konnte der Frauenanteil sowohl in der Professorenschaft als auch bei den Studierenden gesteigert werden.
Vor über 100 Jahren wurde der 8. März zum Weltfrauentag. Heute wird an dem Tag auf noch immer ungleiche Bedingungen für Männer und Frauen in der Arbeitswelt hingewiesen. An der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Heidenheim setzt man sich bereits seit vielen Jahren aktiv für Gleichstellung ein. So konnte der Frauenanteil sowohl in der Professorenschaft als auch bei den Studierenden gesteigert werden.
Jede vierte Professur an der DHBW Heidenheim ist nun von einer Frau besetzt, und über die Hälfte aller Studierenden sind weiblich. In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Frauenanteil bei der Professorenschaft sogar mehr als verdreifacht. Die 14 Professorinnen lehren und forschen in allen vier Studienbereichen der DHBW Heidenheim.
Professorinnen als Vorbilder für Studentinnen
„Das sind erfreuliche Entwicklungen“, sagt Prof. Dr. Andrea Helmer-Denzel, Gleichstellungsbeauftragte der DHBW Heidenheim und Professorin im Sozialwesen. „Je mehr Professorinnen wir gewinnen können, desto mehr Vorbilder haben unsere Studentinnen und trauen sich so eventuell selbst eine akademische Karriere einzuschlagen“, sagt die Studiengangsleiterin der beiden Studienrichtungen Soziale Arbeit - Case Management im Sozial- und Gesundheitswesen und Soziale Arbeit mit älteren Menschen / Bürgerschaftliches Engagement.
Potenzial gäbe es genug. Die Zahl der Studentinnen hält sich seit 2009 konstant über 50 Prozent und ist im vergangenen Jahr sogar auf 54 Prozent gestiegen. Allerdings gibt es hier unterschiedliche Entwicklungen nach Fachgebieten: Insbesondere in den technischen Fächern sind Studentinnen nach wie vor unterrepräsentiert, und im Sozialwesen und in den Gesundheitswissenschaften sind die männlichen Studierenden wenig vertreten. Den Weg zur Professur gehen viele Akademikerinnen nicht. Andrea Helmer-Denzel gibt deshalb jungen Studentinnen, die sich für eine akademische Laufbahn interessieren, gerne ihre eigenen Erfahrungen weiter. Dabei unterstützen sie ihre beiden Stellvertreterinnen Prof. Dr. Sabine Möbs und Prof. Dr. Stephanie Höger. Vor allem Fragen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder zu konkreten Entwicklungsmöglichkeiten im Berufsalltag kommen zur Sprache.
Gleichstellung fest im Bewerbungsprozess integriert
„Leider ist es im Berufsleben noch so, dass Frauen bei gleicher Erfahrung und Ausbildung oft schlechtere Chancen haben“, sagt die Professorin. Die Gleichstellungsbeauftragten sind deshalb an der DHBW Heidenheim ein fester Bestandteil der Berufung von Professor*innen. „Dabei geht es nicht darum, Frauen einen Vorteil zu verschaffen, sondern lediglich darum, dass die Chancen für Männer und Frauen gleich sind“, stellt die Sozialwissenschaftlerin klar. Die Vorgehensweise wird an der DHBW Heidenheim von allen mitgetragen und gefördert.
„Wir wollen Personal, das am besten für unsere Bedürfnisse qualifiziert ist, egal ob das Frauen oder Männer sind. Deshalb schauen wir im Bewerbungsprozess stets genau hin“, sagt Prof. Dr.-Ing. Dr. Rainer Przywara. Der Rektor der DHBW Heidenheim schätzt die jahrelange Zusammenarbeit mit den Gleichstellungsbeauftragten und der Beauftragten für Chancengleichheit, Brigitte Ilg, und unterstützt deren Maßnahmen.
„Unsere Hochschule sieht ihre Verantwortung darin, den gesellschaftlichen Wandel zu begleiten und die Sichtbarkeit von Frauen im Sinne der Chancengleichheit zu erhöhen, damit alle ihr individuelles Potenzial ausschöpfen können“ erklärt Ulrike Hettich-Wittmann, die Beauftragte für Chancengleichheit der DHBW. Parallel hierzu unterstützen die Gleichstellungsbeauftragten und die Ansprechpartnerinnen der Beauftragten für Chancengleichheit an den Standorten der DHBW das diesjährige Motto mit zahlreichen Projekten.
Darunter fallen auch zahlreiche Veranstaltungen wie Vorträge zu gesellschaftlich relevanten Themen wie aktuell die Vortragsreihe „Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt“ oder der Workshop „Karriere mit Herz“ am Samstag, 21. Mai 2022. Beim Workshop können Absolventinnen ihre eigenen Begabungen und Ressourcen ergründen. „Wir möchten unsere Studentinnen auch über das Studium hinaus fördern“, sagt Andrea Helmer-Denzel. Natürlich auch wieder mit dem Ziel Vorbilder für jüngere Generationen zu schaffen“, sagt sie. So ist auch das Projekt „Vorbilder“ entstanden. Darin stellen über 25 Absolvent*innen der DHBW Heidenheim ihren individuellen Weg vor und sprechen im Video sehr offen über das Spannungsfeld Karriere und Familie.
Vorträge und Workshops für Studierende und Absolventinnen
„Es ist immer noch so, dass Frauen in der Familie häufig die ‚Sorgearbeit‘ komplett übernehmen und dies unabhängig von ihrer beruflichen Belastung“, sagt Andrea Helmer-Denzel, die selbst Mutter von zwei Kindern ist. Der Weltfrauentag sei deshalb auch über 100 Jahre später weiterhin sehr wichtig, um auf diese oft nicht hinterfragte Doppelbelastung aufmerksam zu machen.
Die Professorinnen an der DHBW Heidenheim sind gut vernetzt und tauschen sich aber auch in fachlichen Fragen regelmäßig untereinander aus. „Dieser Austausch ist auch ein wichtiger Baustein der Gleichstellung, denn wir Frauen müssen uns vernetzen“, sagt die Professorin.
Als einen besonderen Erfolg für eine weiblichere Zukunft der Hochschullandschaft sieht Andrea Helmer-Denzel die Wahl der neuen Präsidentin der DHBW. 2021 wurde mit Prof. Dr. Martina Klärle zum ersten Mal eine Frau an die Spitze der größten Hochschule Baden-Württembergs gewählt. „Darüber sind wir sehr glücklich“, so die Professorin.
Weitere Informationen zur Gleichstellung und Chancengleichheit an der DHBW Heidenheim
Workshop für Absolventinnen „Karriere mit Herz“
Vortragsreihe „Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt“
Weitere Informationen zur Familiengerechten Hochschule