Für gemeinsame Qualifizierung im digitalen Bereich - europäisches Forschungsprojekt erfolgreich abgeschlossen
Das Bildungsforschungsprojekt Excellent Advanced Manufacturing 4.0 ist erfolgreich abgeschlossen und hat ein Konzept erstellt, wie Mitarbeitende für zukünftiges Arbeiten qualifiziert werden müssen. Weiteres Projekt zur Umsetzung bereits beantragt.
Wie werden wir in Zukunft arbeiten? Welche Fertigkeiten werden für die Industrie 4.0 gebraucht? Und welche Berufe und Studiengängen bereiten auf ein Arbeiten von Morgen vor? Mit diesen Fragen hat sich das Bildungsforschungsprojekt Excellent Advanced Manufacturing 4.0 (EXAM 4.0) nun zwei Jahre lang beschäftigt. Ein Zusammenschluss aus Universitäten, Hochschulen und Unternehmen aus fünf europäischen Ländern mit untersuchte erfolgreich, welche Kompetenzen Mitarbeitende dazu brauchen und identifiziert dafür wichtige Berufsbilder und Studiengänge.
EXAM 4.0 wurde als eine der fünf Plattformen für Exzellenz in der Berufsbildung im Rahmen der 2019 vom Erasmus-Programm der von der Europäischen Kommission ins Leben gerufenen Pilotinitiative Centres of Vocational Excellence (CoVE) gestartet. Am Projekt beteiligt waren acht Partner aus fünf Ländern (Spanien, Belgien, Deutschland, Schweden und den Niederlanden), die den Berufsbildungssektor (VET und Higher-VET) und die Industrie vertreten. Das Kernthema bildete die Qualifizierung in der Berufsschule und im Bachelorstudium, nach den vom Bolongna -Prozess festgelegten Bildungslevels drei bis sechs.
Wesentliche Forschungsfragen waren:
- Welche Kompetenzen muss ein qualifizierter Mitarbeiter im Umfeld von Industrie 4.0 mitbringen?
- Wie können dies Kompetenzen vermittelt werden?
- Wie gelingt uns dies im europäischen Verbund?
Das Projekt EXAM4.0 wurde an der DHBW vom Team in Heilbronn um den dortigen Leiter der Abteilung Forschung und Labore, Raimund Hudak, und in Heidenheim um Prof. Dr.-Ing. Klaus-Dieter Rupp, Studeingangsleiter Wirtschaftsingenieurwesen erfolgreich operativ umgesetzt. Als erstes wurde der aktuelle Stand der Ausbildung für Advanced Manufacturing in Europa erfasst und ausgewertet. An der DHBW wurden Online-Focusgroups gebildet und mit Industrie und zahlreichen Bildungseinrichtungen in Baden-Württemberg diskutiert, wo wir stehen. In der zweiten Phase wurde mit der selben Methode mit Dualen Partnern der Soll-Zustand für die Zukunft definiert. Dieser wurde mit allen europäischen Partnern abgeglichen. Schließlich wurden daraus Konzepte entwickelt, wie wir in den Bildungseinrichtungen und Industriebetrieben dort hinkommen können.
An der DHBW Heidenheim wurde dazu ein modularer und mobiler Roboter entwickelt, der als Basis für die Ausbildung dienen kann. So kann der gesamte Produktentstehungsprozess vermittelt werden. Der Roboter kann von Berufsschulen oder anderen Hochschulen zum Einstieg verwendet werden, um daran spezifische Anpassungen zu realisieren. Zunächst wird der Roboter in einer kollaborierenden Lernfabrik im Verbund mehrerer Institutionen und Länder gemeinsam gebaut. Die Bauteile stammen aus Schweden, den Niederlanden und Spanien, um dann an der DHBW in der Lernfabrik montiert zu werden. Daten über den Produktionsprozess werden über das länderübergreifende Netzwerk ausgetauscht.
„Die Pilotphase hat gezeigt, dass das entwickelte Konzept einen gangbareren Weg darstellt und in Europa von den Bildungsträgern und der Industrie bestätigt wird“, sagt Prof. Dr.-Ing. Klaus-Dieter Rupp. Es wurde deshalb bereits das Folgeprojekt LCAMP beantragt, dass das Konzept mit insgesamt mehr als 40 beteiligten Partnern aus Bildung und Industrie umsetzen soll.