Frauen in der Wissenschaft: Prof. Dr. Sabine Möbs
Prof. Dr. Sabine Möbs ist seit 2013 Professorin an der DHBW Heidenheim. Sie berichtet, warum Sie Professorin wurde, welche Herausforderungen es auf dem Weg gab, und was für Frauen in der Wissenschaft anders ist als für Männer.
14 Professorinnen lehren und forschen an der DHBW Heidenheim. Eine davon ist Prof. Dr. Sabine Möbs. Sie ist seit 2013 Professorin an der DHBW Heidenheim und lehrt Wirtschaftsinformatik in den Studiengängen BWL - International Business und BWL - Digital Business Management. Ein Interview über das „Professorin-sein“:
Warum sind Sie Professorin geworden?
„Wäre die Frage, weswegen ich Wissenschaftlerin geworden bin, so wäre es einfach: ich habe im Unternehmensalltag gemerkt, dass es mir viel Spaß macht, mich so richtig tief in Themen einzuarbeiten, komplett neue Fragestellungen zu entwickeln und diese dann zu untersuchen. Meine Forschungsthemen sind eng mit digitaler Lehre und Themen der Digitalisierung verbunden. Die Professur gibt hier Raum für beides: Lehre und Forschung - auch wenn der Raum für Forschung an der DHBW manchmal deutlich größer sein dürfte.“
Was war eine der größten Herausforderungen auf dem Weg dahin?
„Insgesamt war die größte Herausforderung, dass ich mich nach mehr als 10 Jahren Berufserfahrung und verschiedenen Unternehmensgründungen entschieden habe, zu promovieren. Über mein berufliches Netzwerk bin ich auf eine interessante Promotionsmöglichkeit in Irland gestoßen, die auch inhaltlich sehr gut passte - digitale Lehre und User Experience. Der Wechsel in Kombination mit dem Umzug in ein komplett neues Land war anstrengend, aber definitiv der richtige Weg.“
Was möchten Sie jungen Schülerinnen und Studentinnen mit auf den Weg geben?
„Nehmt Euch Zeit, herauszufinden, was Euch wirklich interessiert. Trefft dann eine Entscheidung und handelt danach; macht eine Ausbildung oder studiert etwas das dazu passt. Der Weg entsteht beim Gehen, nicht, beim von einem Bein aufs andere hüpfen.
In der Zusammenfassung: überlegt, schaut Alternativen an, erkennt Chancen und trefft selbst bewusste Entscheidungen.“
Was muss sich aus Ihrer Sicht ändern, damit mehr Frauen Professorinnen werden?
„Eigentlich ist es ganz einfach: Einerseits müssen Frauen die Möglichkeiten, die sich Ihnen bieten, nutzen und sich auf herausragende Positionen bewerben. Andererseits müssen Alle aufhören, sich zu überlegen, ob eine Frau „das auch kann“. Natürlich kann sie!“
Über Sabine Möbs
„Ich bin seit 2013 Professorin für Wirtschaftsinformatik an der DHBW Heidenheim. Vorher habe ich ab Mitte der 90er und Anfang der 2000er mehrere kleine Unternehmen gegründet; zunächst im Bereich der Nachhaltigen Regionalentwicklung und nach dem Studium der Wirtschaftsinformatik im IT-Bereich. Von Ende 2005 bis Mitte 2013 habe ich in Irland geforscht, promoviert und erste eigene Projekte in der angewandten Forschung initiiert und Forschungsförderung eingeworben, unter anderem die wissenschaftliche Koordination eines FP7-EU-Projekt mit ca. 4 Mio. € Budget. Seit 2011 bin ich neben der Forschung aktiv im Aufbau von Partnerschaften mit afrikanischen Hochschulen, Projekten zum Studierendenaustausch (z.B. EXAKT4YOU) und seit 2020 insbesondere im Aufbau des internationalen und interdisziplinären Forschungsnetzwerk FIRE (Female International REsearch), gemeinsam mit vielen Kolleginnen der DHBW-Standorte. Seit 2019 leite ich AuReLiA, das Labor für Augmented Reality, Learning & Accessibility. Seit vergangenem Jahr ist auch das Thema Nachhaltigkeit wieder stärker in den Fokus getreten und gemeinsam mit Studierenden, Kolleg*innen, Mitarbeiter*innen und Alumni der DHBW Heidenheim haben wir das Team Nachhaltigkeit gegründet.“