„Theodor-Fliedner-Medaille für innovative Pflegepraxis“ geht an Prof. Dr. Marcel Sailer
Um innovative Pflegeprojekte zu finden, zu würdigen und den Wissens- und Praxistransfer anzustoßen, wird alle zwei Jahre die „Theodor-Fliedner-Medaille für innovative Pflegepraxis“ ausgelobt. In diesem Jahr ging der Preis erstmals an die Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW).
Prof. Dr. Marcel Sailer erhält für „Die Entwicklung Digitaler Kompetenzen von Pflegekräften zur aktiven Gestaltung der digitalen Transformation – Ausbildung von Multiplikator*innen für eine erfolgreiche Implementierung von technischen Assistenzlösungen“ den zweiten Preis, der mit 2.500 Euro dotiert ist. Das Bildungsprojekt hat zum Ziel, Studierende der Gesundheits- und Pflegewissenschaften der DHBW Heidenheim zu befähigen, potenzielle Nutzer*innen zu beraten und gezielt zu unterstützen. Dadurch werden Pflegefachpersonen befähigt, den Einsatz von Assistenztechnologien im individuellen Haushalt kritisch zu überprüfen und ihre Expertise in Entwicklungsprozesse solcher Lösungen einzubringen. „Die Schulung ist gut konzipiert und wurde durch Pilotierung und Evaluation der Inhalte und Methoden weiterentwickelt“, begründet die Jury die Auszeichnung.
„Ich freue mich außerordentlich über diese besondere Auszeichnung und Wertschätzung unserer Arbeit“, sagt Prof. Dr. Marcel Sailer. Der Prodekan Gesundheit an der DHBW Heidenheim und Studiengangsleiter für Angewandte Gesundheits- und Pflegewissenschaften forschte gemeinsam mit Prof. Dr. Barbara Steiner, Professorin der Sozialen Arbeit, im Projekt DIKOMED-BW. „Der Preis zeigt, dass die Entwicklung von digitaler Kompetenz bei Pflegekräften grundlegend entwickelt werden muss, um technologische Entwicklungen erfolgreich im Pflege- und Versorgungsprozess zu verankern. „An erster Stelle unserer Arbeit steht die Perspektive der Pflegeempfänger*innen, insbesondere deren Akzeptanz, Sicherheitsempfinden, wahrgenommene Praktikabilität und Nutzertauglichkeit, sowie die Finanzierung.“
Der Preis, der von der Kaiserswerther Diakonie ausgelobt wird, ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Mit dem ersten Preis, der mit 5.000 Euro dotiert ist, wurden Regina Bartoldus und Dorothea Sophie Reihs vom Ev. Klinikum Bethel in Bielefeld für ihr Projekt „Patientenbeteiligung mal anders – Implementierung des Advanced Practice Nursing im Krankenhaussetting bei neu dialysepflichtigen Personen“ geehrt. Einen weiteren zweiten Preis, der ebenfalls mit 2.500 Euro dotiert ist, erhält Silvia Gröger für ihr Projekt „Etablierung und Implementierung von Innovationsräumen in der Akutversorgung der Kopfklinik des Universitätsklinikums Heidelberg“.
Aktuell forscht Prof. Dr. Marcel Sailer gemeinsam mit dem Landeskompetenzzentrum Pflege & Digitalisierung Baden-Württemberg zu Lehr- und Lernkonzepten in der Weiterentwicklung digitaler Kompetenzen.
Mehr Informationen zu den ausgezeichneten Projekten und den Begründungen der Jury ist auf www.theodor-fliedner-medaille.de zu finden. Die Projekte werden als Poster-Präsentation bei der Fachtagung Pflegegeschichte „Personalmangel in der Pflege und internationale Antworten“ am 29. Oktober 2024 in Düsseldorf-Kaiserswerth vorgestellt.