Internationale Forschungskonferenz LCamp 2024: Mit kollaborativen Lernfabriken in Zukunft der beruflichen Bildung

Die jüngst in Aalen ausgerichtete Konferenz des EU-Forschungsvorhabens LCamp zeigte eindrucksvoll die Fortschritte und Erfolge des Projekts. Die Veranstaltung bot eine Plattform für den Austausch über innovative Bildungsansätze und zukünftige Entwicklungen in der fortgeschrittenen Fertigung und zog 140 internationale Projektpartner und Interessierte an.

Prof. Dr.-Ing. Dr. Rainer Przywara, Rektor der DHBW Heidenheim, und Rikardo Lamadrid, Generaldirektor für Technologie und Fortgeschrittenes Lernen des baskischen Bildungsministeriums, begrüßten die Teilnehmenden. Es folgte eine Übersicht über die LCAMP-Plattform durch den LCAMP-Koordinator Jon Labaka. Tobias Barthruff, Vertreter des Ministeriums für Kultur, Jugend und Sport in Baden-Württemberg, referierte über didaktische Ansätze für Lernfabriken in der deutschen Berufsbildung. Unai Ziarsolo, wissenschaftlicher Koordinator von LCAMP, und Prof. Dr.-Ing. Klaus Dieter Rupp von der DHBW Heidenheim diskutierten über die europaweiten Ansätze von LCAMP zu einer kollaborativen Lernfabrik, also einem auf gemeinsames berufliches Lernen ausgerichteten fertigungstechnischen Labor. In drei parallelen Workshops wurden die beruflichen Veränderungen und benötigten Fähigkeiten in der fortgeschrittenen Fertigung im Zusammenhang mit dem grünen und digitalen Wandel thematisiert.

„Die LCAMP-Konferenz hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig internationale Zusammenarbeit für die Weiterentwicklung der Industrie 4.0 ist. Der Austausch von Ideen und Erfahrungen auf dieser Veranstaltung war ein voller Erfolg“, so Prof. Dr.-Ing. Klaus Dieter Rupp.

Der zweite Tag der LCAMP-Konferenz bot den Konferenzteilnehmern die Möglichkeit, einen tiefen Einblick in die praktische Umsetzung von Lernfabriken zu gewinnen. Besondere Höhepunkte waren die Besuche im Cu.Be bei BOSCH REXROTH in Ulm sowie bei FESTO Didactic SE in Denkendorf. Eine Delegation von Berufsschullehrern aus dem Baskenland erhielt zudem wertvolle Einblicke in die berufliche Ausbildung an der berufsbildenden Schule Heid-Tech und im Unternehmen VOITH.

Über LCAMP

LCAMP (Learner Centric Advanced Manufacturing Platform) verfolgt das Ziel, die berufliche Aus- und Weiterbildung sowie das lebenslange Lernen im Kontext von Industrie 4.0 zu revolutionieren. Die Plattform setzt auf Innovation und Exzellenz, um eine nachhaltige Industrie zu fördern. Zudem bietet LCAMP Dienstleistungen wie eine Trendbeobachtungsstelle, branchenspezifisches Benchmarking und maßgeschneiderte Beratungsangebote, die Unternehmen helfen, ihre digitale Transformation zu gestalten und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Das Projekt wird durch das Erasmus+ Programm mit fast vier Millionen Euro finanziert und strebt an, sich nach der Förderperiode als selbsttragende NGO zu etablieren. Zu den internationalen Partnern zählen renommierte Bildungseinrichtungen und Industrieunternehmen aus Europa und Kanada. Sie entwickeln gemeinsam sogenannte kollaborative Lernfabriken, in denen digitale und produktionsorientierte Trainingseinheiten kombiniert werden und gleichzeitig der internationale Wissensaustausch gefördert wird.

Info

Wer mehr über das LCamp erfahren möchte, kann im Rahmen der LCamp-Ausstellung in der Blickbox der DHBW Heidenheim vor dem Gebäude Marienstraße Exponate sowie einen Film zum LCamp sehen.