Studierende der Sozialen Arbeit auf Exkursion in Rumänien
Im Rahmen der Vorlesung Europäische Sozialpolitik waren zehn Studierenden der Sozialen Arbeit auf Exkursion in Rumänien in der Stadt Cluj-Napoca. Die Studierenden aus dem 6. Semester wurde von den Dozenten Alexander Witt und Peter Daferner, der vor Ort bereits Beziehungen zu verschiedenen Netzwerkpartnern pflegt, begleitet. Zsuzsa László unterstützte die Gruppe die gesamte Woche über mit ihrem Wissen der Sozialwirtschaft und fungierte als Dolmetscherin.
Die Gruppe erhielt einen Einblick in das rumänische Sozialsystem sowie einen Überblick über die aktuelle politische Lage. Sie besuchten verschiedene soziale Einrichtungen, darunter das Jugendamt, Pflegeeinrichtungen für ältere Menschen und Menschen mit Behinderung sowie Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. „Durch die gastfreundliche Art der Fachkräfte lernten die Studierenden viele Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede kennen. Dabei zeigte sich, trotz der schwierigeren Finanzierungslage wird die praktische Arbeit mit Herzblut und Hingabe erledigt“, berichtet Alexander Witt und weiter: „Aufgrund der Arbeitsmarktsituation in Rumänien wandern viele Fachkräfte in andere europäische Länder aus. Dem Arbeitskräftemangel wirken die Einrichtungen kreativ entgegen“, berichtet die Studentin Timea Hösch von ihren Beobachtungen. Ein Pflegeheim beispielsweise biete für sein Personal einen kostenfreien Fahrdienst an. Beim Besuch der Kindertagesstätte des Malteser Hilfsdienstes für Kinder mit Behinderung erfuhren die Studierenden u. a., dass neben dem ohnehin schon vorhandenen Personalmangel auch der Wettbewerb zwischen freien und staatlichen Einrichtungen bei der Mitarbeiterakquise besteht.
Im Anschluss besuchten die Studierenden die Universität für Soziale Arbeit in Cluj-Napoca, erhielten Informationen zum Studium und der Ausbildung von Fachkräften und konnten ihre Erfahrungen aus den Einrichtungen wissenschaftlich betrachten. Zudem gab es zwei Stadtführungen durch Cluj-Napoca und Sibiu, um kulturelle Besonderheiten zu zeigen. Im Dorf Mera, wo Ungarn und Roma zusammenleben, lernten die Studierenden, wie Ressentiments und Vorurteile durch soziale Projekte und Bildungsarbeit abgebaut werden konnten.
„Für uns alle war die Exkursion eine Bereicherung und nicht nur die Studierenden konnten viele fachliche und persönliche Eindrücke mitnehmen, auch wir Dozenten konnten Neues lernen. Ich bin mir sicher, dass der ein oder andere Studierende Rumänien nicht zum letzten Mal besucht hat“, fasst Witt zusammen.