Dysphagie – Wie helfen, wenn das Schlucken zum Problem wird?
Schlucken. Eigentlich selbstverständlich. Kommt es allerdings zu einer Störung, besteht die Gefahr des Eindringens von Fremdkörpern in die Atemwege. Wie mögliche Komplikationen dank interprofessioneller Versorgung vermieden werden können, haben nun die Studierenden des Studiengangs Interprofessionelle Gesundheitsversorgung im Rahmen der Vorlesungsreihe „Dysphagie – eine interdisziplinäre Herausforderung“ erfahren.
Schlucken. Eigentlich selbstverständlich. Jede Stunde erfolgt in unserem Körper mehrmals der Bewegungsvorgang, der einen raschen und sicheren Transport unterschiedlicher Materialen von der Mundhöhle in den Magen sichert. Wir schlucken. Nahrung, Flüssigkeit oder auch Speichel. Kommt es hier allerdings zu einer Störung, besteht die Gefahr des Eindringens von Fremdkörpern in die Atemwege. Eine Dysphagie liegt vor.
Dabei sind diese Schluckstörungen gar nicht so selten: Dysphagien gehören zu den häufigsten und zugleich auch gefährlichsten Symptomen vieler neurologischer Erkrankungen wie beispielsweise bei Schlaganfall, Parkinson oder Demenz. Wie mögliche Komplikationen wie Lungenentzündung, Mangelernährung oder Dehydratation dank interprofessioneller Versorgung vermieden werden können, haben nun die Studierenden des Studiengangs Interprofessionelle Gesundheitsversorgung im Rahmen der Vorlesungsreihe „Dysphagie – eine interdisziplinäre Herausforderung“ erfahren.
Eingebunden in das Modul „Patient Education & Health Behaviour Change“ erhielten die Studierenden aus den Bereichen Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie zunächst in zwei Vorlesungsblöcken die wichtigsten Grundlagen zum Thema neurogene Dysphagie. Neben der Physiologie und Neuroanatomie des Schluckens sowie der speziellen Pathophysiologie bei exemplarischen neurologischen Krankheitsbildern wurden hierbei die besonderen Herausforderungen eines leitliniengelenkten, interprofessionellen Dysphagie-Managements erarbeitet und an Fallbeispielen illustriert.
Wichtigste Erkenntnis: Eine entscheidende Bedeutung im Hinblick auf die Patientensicherheit, den Behandlungserfolg und somit auch die Lebensqualität der Betroffenen hat die gut abgestimmte interprofessionellen Versorgung unter Einbeziehung aller beteiligten Berufsgruppen sowie der Angehörigen.
Abschließend hatten die Studierenden Gelegenheit, an einem Praxistag die Technik der Flexiblen Endoskopischen Evaluation des Schluckens (FEES) kennenzulernen und selbst auszuprobieren. Durch das Einführen eines Video-Endoskopes über die Nase bis in den oberen Rachen kann der Schluckvorgang direkt beobachtet werden, um zu sehen, ob zum Beispiel Speichel, Speisen oder Getränke im unteren Rachen verbleiben oder – im ungünstigsten Fall – unbemerkt in die Atemwege eindringen und so zur Lungenentzündung führen können. Eigens für diesen Zweck stellte die Firma Rehder zwei verschiedene Untersuchungseinheiten zur Verfügung und erläuterte die technische Ausstattung, Möglichkeiten der Anbindung an das Krankenhausinformationssystem KIS, die Videoanalyse, Befunderstellung und Dokumentation sowie die Hygieneanforderungen. Nach einer Live-Demonstration gab es dann Gelegenheit für die Studierenden, selbst das Endoskop zu führen und den Dummy-Patienten zu untersuchen.
In einer abschließenden Diskussion und Reflexion zeigte sich, dass von allen Beteiligten aus den Bereichen Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie die Relevanz des Themas für die Interprofessionellen Gesundheitsversorgung deutlich gesehen werden konnte und mit Blick auf das eigene Tätigkeitsfeld Ideen für weiterführende Recherche und Prozesse angestoßen hat.