Studieninhalte & Profil

Theorie und Praxis der Medizintechnischen Wissenschaften

Der Studiengang Medizintechnische Wissenschaften richtet sich an bereits beruflich qualifizierte Medizinische Technologen/-innen mit den drei Fachrichtungen Funktionsdiagnostik (MTL) Laboratoriumsanalytik (MTL) und Radiologie (MTR), an Operationstechnische Assistenten/-innen (OTA), Anästhesietechnische Assistenten/-innen (ATA) sowie Notfallsanitäter/-innen (NFS). Er baut auf den in der Ausbildung erworbenen Kenntnissen auf und erweitert das Wissen in den Bereichen der medizintechnischen Wissenschaften.

Ziel dieses intensiven und praxisorientierten Aufbaustudiums ist neben der Vermittlung wissenschaftlicher Kernkompetenzen die Erweiterung und Vertiefung des berufsspezifischen Wissens in den Bereichen Medizin, Medizintechnik und Naturwissenschaften. Hinzu kommen Basismodule zur Vermittlung von Kompetenzen in BWL, Gesundheitswirtschaft, Qualitätsmanagement, Informations-technologie.

Die praxisgerechten Studienschwerpunkte, die Entwicklung von Handlungskompetenz und die Vorteile des Studiums in kleinen Gruppen tragen zur Attraktivität des Studiums bei. Im Curriculum werden entsprechende methodische, soziale und persönliche Fähigkeiten vermittelt: Der Studienplan verbindet eine anspruchsvolle theoretische Ausbildung mit der Vermittlung berufsqualifizierender Kompetenzen. Der kontinuierliche Praxiskontakt während des Studiums sichert Erhalt und Erweiterung der im jeweiligen Berufsfeld erforderlichen praktischen und manuellen Fertigkeiten. Die Absolventen sind in der Lage, ihr theoretisches Wissen praktisch anzuwenden; dies gilt vor allem für die Erarbeitung von sachgerechten und zielorientierten Lösungen.

Zu Beginn des Studiums wählen die Studierenden eine von drei verschiedenen Studienrichtungen, in denen insbesondere die Fach- und Methodenkompetenzen in den jeweiligen Professionen weiterentwickelt und mit wissenschaftlichen Grundlagen verbunden werden.

Studienrichtungen

  • Labortechnologie

Inhaltliche Schwerpunkte der Studienrichtung Labortechnologie sind u.a. Verfahren der molekularen Diagnostik, der molekularen Zytogenetik, der Chromatografie (FPLC, HPLC), der Massenspektroskopie, der Reproduktionsmedizin, der biomedizinischen Zelltechnologie sowie bioanalytische Chiptechnologien.

  • Diagnose- und Therapieverfahren

In der Studienrichtung Diagnose – und Therapieverfahren werden Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Anwendung und Beurteilung von Verfahren der radiologischen Diagnostik, der Nuklearmedizin, der Strahlentherapie, der Elektroenzephalografie, der Audiologie, der internistischen, kardiovaskulären, pneumologischen und HNO-Funktionsdiagnostik vertieft und erweitert. Kenntnisse zu Instrumentation und Operationstechniken in verschiedenen medizinischen Fachdisziplinen inklusive der entsprechenden anästhesiologischen Techniken und Prozeduren werden ebenfalls aufbauend auf die Grundkennnisse in Theorie und Praxis erweitert.

  • Rettungswissenschaften

Inhaltliche Schwerpunkte der Studienrichtung Rettungswissenschaften sind u.a. Diagnostik und Therapie in Notfallsituationen, Monitoring von Patienten/-innen im Rettungseinsatz, Notfalleinsatzstrategien, Qualitätssicherung und Überwachung im Rettungsdienst, Gabe von Medikamenten und Durchführung heilkundlicher, auch invasiver Maßnahmen sowie Schnittstellenmanagement zur ambulanten Versorgung, zu Notaufnahmen und Pflegeeinrichtungen.

Je nach berufsspezifischer Zusammensetzung des jeweiligen Jahrgangs kann ggf. die Studienrichtung „Allgemeine Medizintechnische Wissenschaften“ angeboten werden.


Das duale Studienmodell

Die Interessenten für einen Studienplatz bewerben sich bei einer Einrichtung ihrer Wahl – dem Dualen Partner. Haben sie mit der Einrichtung einen Studienvertrag geschlossen, dann werden die Studierenden an der DHBW Heidenheim immatrikuliert. Es wechseln sich drei- bis viermonatige Theoriephasen an der Hochschule mit gleich langen Praxisphasen beim Dualen Partner ab. So kann die Theorie direkt in der Praxis angewandt werden und umgekehrt ergeben sich aus den Erfahrungen der Praxis neue Ansatzpunkte für die Theorie.


Schlüsselqualifikation & Soft Skills

Neben den fachspezifischen Inhalten werden Schlüsselkompetenzen wie Informationstechnologien und Datenschutz, Qualitäts- und Risikomanagement sowie Gesundheitswirtschaft vermittelt. In exemplarischen Stoffvertiefungen sollen die Studierenden zudem wissenschaftliches Arbeiten und das theoretisch-systematische Denken in Zusammenhängen erlernen. Die praktischen Phasen des Studiums bei den Dualen Partnern dienen dem Transfer der in den Vorlesungen erarbeiteten Theorieinhalte in den jeweiligen medizinischen Funktionsbereichen sowie dem Kennenlernen und Erleben der betrieblichen und beruflichen Realität im Gesundheitswesen. Zudem werden hier berufliche und persönliche Schlüsselqualifikationen (Problemlösung, Kommunikation, Kooperation etc) vertieft.

Studienverlauf & Organisatorisches

Der Studiengang richtet sich an Studierende mit einer abgeschlossenen Ausbildung in den Bereichen

  • Medizinische Technolog*innen mit den Fachrichtungen
    • Funktionsdiagnostik (MTF),
    • Laboratoriumsanalytik (MTL),
    • Radiologie (MTR),
  • Notfallsanitäter*innen (NFS)
  • Anästhesietechnische Assistent*innen (ATA)
  • Operationstechnische Assistent*innen (OTA)

Zudem müssen die Studierenden die Zugangsvoraussetzungen für ein Hochschulstudium erfüllen.

Beim Studiengang Medizintechnische Wissenschaften handelt es sich um ein Anrechnungsstudium, das auf den Inhalten einer abgeschlossenen Ausbildung in den oben genannten Gesundheitsberufen aufbaut und das dort erworbene Wissen vertieft und erweitert.

 

50 Prozent der vorangegangenen Fachschulausbildung können als Leistung auf das Studium angerechnet werden. Dadurch kann die Studiendauer auf 3 Semester verkürzt werden. Die anrechnungsfähigen Inhalte aus der Ausbildung können dem Studienverlaufsplan entnommen werden.

Für weitere Informationen bezüglich der Anerkennung steht Studiengangsleiter Prof. Dr. Weidemann zur Verfügung.

Abschluss des Studiums ist der Bachelor of Science mit 210 ECTS-Punkten.

 

Berufsperspektiven & Einsatzgebiete

Aufgrund der rasanten und umfassenden Entwicklungen im Gesundheitswesen mit stetigen Innovationen auch in der Versorgungspraxis steigen die Anforderungen an die Berufsgruppen in den medizinisch-technischen Funktionsbereichen stetig an.

Die wichtigste Branche für die Absolventen/innen des Studiengangs Medizintechnische Wissenschaften ist der Markt für Gesundheitsdienstleister. Seit einigen Jahren ist in diesen Bereichen ein zunehmender Mangel an qualifizierten Fachkräften zu verzeichnen. Darüber hinaus besteht eine hohe Nachfrage im Bereich der öffentlichen und privaten Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen im medizinischen, medizintechnischen und pharmazeutischen Bereich.

Ein Studium der Medizintechnischen Wissenschaften schließt diese Lücke und schafft Voraussetzungen, durch eine akademische Weiterqualifizierung nichtakademischer Gesundheitsberufe diesen Bedarf zu decken.

Die Alumni des Studiengangs Medizintechnische Wissenschaften werden aufgrund der vermittelten weitergehenden Fach- und Methodenkompetenzen den modernen und komplexen Anforderungen in bioanalytischen, radiologie- und funktionsdiagnostischen, anästhesie- und operationstechnischen sowie notfallmedizinischen Bereichen gerecht. Durch die umfangreiche Praxiserfahrung während des dualen Studiums sind sie kompetente Fachkräfte in der medizinischen Versorgung sowie der biomedizinischen Forschung.

 

Mögliche Einsatzgebiete und Arbeitgeber

Die Weiterqualifizierung über die fachschulische Ausbildung hinaus sowie der Erwerb grundständiger wissenschaftlicher Kompetenzen schafft die Voraussetzungen für einen Einsatz in höher qualifizierten Positionen oder Schnittstellenbereichen.

Das Studium qualifiziert insbesondere für eine Tätigkeit in Kliniken, medizinischen Versorgungszentren, Rettungsleitstellen und Rettungsdiensten, bei niedergelassenen (Fach-) Ärzten/innen, in der medizintechnischen, biotechnologischen und pharmazeutischen Industrie sowie in universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

 

Duale Partner

Die Bewerbung für ein duales Studium an der DHBW erfolgt direkt bei einem der Dualen Partner - das sind die Einrichtungen, die mit der DHBW zusammenarbeiten.

Liste der Dualen Partner

Welche weiteren Dualen Partner derzeit gemeinsam mit dem Studiengang Medizintechnische Wissenschaften einen Studienplatz an der DHBW Heidenheim anbieten, können Studieninteressierte gerne beim Studiengangssekretariat oder dem Studiengangsleiter Prof. Dr. Wolfgang Weidemann erfragen.

Als weitere Hilfestellung im Bewerbungsprozess kann die Bewerberbörse der DHBW Heidenheim dienen. Studieninteressierte können hier kostenlos ihr Bewerbungsprofil hinterlegen und auf dieses Weise bequem über das Portal von den Dualen Partner gefunden und kontaktiert werden.

Der Studienvertrag kann grundsätzlich auch gerne mit einem noch nicht zugelassenen Unternehmen - nach entsprechender Feststellung der Eignung - geschlossen werden. Einrichtungen, die mit dem Studiengang Medizintechnische Wissenschaften zusammenarbeiten möchten, erhalten weitere Informationen von der Studiengangsleitung.

Aus Lehre & Forschung

Molekularbiologisches Labor

Molekularbiologie untersucht die Lebenserscheinungen auf molekularer Ebene. Sie beschäftigt sich mit der Struktur und Funktion biologischer Makromoleküle, wie Nukleinsäuren (DNA/RNA) und Proteinen. Das molekularbiologische Labor am Vorlesungsstandort Ulm-Wiblingen ermöglicht Studierenden des Studiengangs Medizintechnische Wissenschaften molekularbiologisches und gentechnisches Arbeiten.

Wir über uns

Der „Bachelor of Science – Medizintechnische Wissenschaften“ kann mit vorliegender Hochschulreife nach einem Ausbildungsabschluss als Medizinische Technologen/-innen mit den drei Fachrichtungen Radiologie (MTR), Funktionsdiagnostik (MTF) und Laboratoriumsanalytik (MTL), Notfallsanitäter/-innen (NFS) sowie als Anästhesietechnische Assistenten/-innen (ATA) und Operationstechnische Assistenten/-innen (OTA) erworben werden. Für das formal dreijährige Studium können bereits absolvierte Ausbildungsinhalte angerechnet werden. Dadurch ist es möglich, das Studium bereits nach 18 Monaten mit dem Bachelor of Science abzuschließen. Das Studium qualifiziert die Absolventen/-innen für eine Tätigkeit in Kliniken, medizinischen Versorgungszentren, im Rettungsdienst, in der medizintechnischen, biotechnologischen und pharmazeutischen Industrie und in Forschungseinrichtungen.

Ab/Seit Oktober 2024 können die Studierenden der MTW zwischen verschiedenen Studienrichtungen wählen und so eine speziell auf das eigene Berufsbild ausgerichtete akademische Weiterqualifizierung erlangen.

 

Katharina Gehr

Katharina Gehr

Absolventin 2021, Medizintechnische Wissenschaften

„Durch das Studium konnte ich meinen eigenen Fachbereich vertiefen und Kompetenzen wie wissenschaftliches Arbeiten und Fachenglisch mit auf den Weg nehmen.“

 

Ansprechpersonen

Allgemeine Informationen zum dualen Studium (Zulassungsvoraussetzungen, Bewerbungsverfahren usw.) erhalten Sie von der Studienberatung der DHBW Heidenheim.

Bei spezifischen Fragen zum Studiengang Medizintechnische Wissenschaften wenden Sie sich bitte direkt an die unten genannten Ansprechpersonen.

Wir helfen Ihnen gerne per Telefon oder per E-Mail weiter. Oder Sie vereinbaren ganz einfach einen Beratungstermin vor Ort.


Studiengangsleitung

Sekretariat